Sam: "What can you tell me about life?"
Man at the Carnival: "Beats the alternative"

Und es war ein sehr sehr feiner Abend. Wir haben viel gelacht und tatsächlich auch über ernstere Themen geredet. Und wirklich sehr entspannend. Nicht zu vergessen, weil der Kellner durchaus was von Lurch, dem Butler der Addams Family hatte. Irgendwann meinte er wir müssen mit ihm trinken. Also wurde es Gin Tonic.

Als ich heute einer Bekannten davon erzählte warnte sie mich vor meinem Chef.
Nicht weil sie ihn kennt. Das tut sie nämlich nicht. Aber da müsse man immer aufpassen.

Warum?
Bin ich der letzte Mensch der NICHT von Hintergedanken mal prinzipiell ausgeht?

P.S: Technisch gesehen weigert er sich als mein Chef bezeichnet zu werden. Rein hierarchisch gesehen ist er das auch nicht. Hierarchisch gesehen ist mein Chef ein hypernervöser Vorarlberger, den ich zweimal gesehen habe, und eine Kunstbegeisterte mit Künstlernamen, der ich ebensooft in die Augen geschaut habe, in den letzten drei Jahren.

Aber er ist einer derjenigen, mit denen ich WIRKLICH zusammen arbeite, die mir sagen was sie brauchen und ich dann tu, und mehr verdienen als ich. Nur das sind abgezählte 25 Worte (ohne das Aber) und Chef is da einfach simpler...)

Selbstinszenierungen sind ja eine feine Sache. Und es ist eine triviale Stammbuchspruchweisheit, dass jeder sich nicht nur in gewissem Maße inszeniert, sondern diese Inszenierung auch in gewissem Maße glaubt.
Macht auch nix.
Ich hab mich immer gern als warme, liebevolle Person gesehen. Wäre ich esoterisch würde ich sagen: Heilerin. Ein Mensch an den man sich kuschelt, wenn es einem nicht so gut geht, der lieb hat...

Diese Inszenierung bröckelt.
Denn, entweder gebe ich ohne Bedinungen oder gar nicht.
Und ohne Bedinungen schaff ich nicht mehr.
Ich bin müde und will nicht mehr kämpfen.

Wenn die Reparatur abgeschlossen ist, kann ich zurück.

Derzeit aber mag ich mich nicht. So ganz arm an Inszenierung.