Willkommen im Affenhaus
Dienstag, 10. Juni 2008
High Functioning Emo

Eine Kindheit in den Achtzigerjahren und eine Jugend in den Neunzigern. Kein Wunder dass mein Geschmack ziemlich verkümmert ist. Genau genommen kann ich ohne viel Nachdenken und Vergleich gerade noch sagen was mir NICHT gefällt und das ist zugegebenermassen so Einiges.
Und ich war in meiner Jugend nicht besonders glücklich. Das hatte mehrere Gründe. Mich in der Jugend zu befinden war wohl einer davon. Und im Rückblick hatte ich wohl viele Eigenschaften die den heute von uns Intellektuellen belächelten Emos zugeschrieben werden.

*Traurige, und wirklich schlecht Gedichte verfasst.
*Viel geweint.
*Viele Nächte im Dunkeln verbracht.
*Ungekämmte Haare verzottelt ins Gesicht hängen lassen.
*Als Misanthropismus getarnte Androphobie.
*Etc..

Ja, das ist offenbar ein Outing. Warum?

Vielleicht weil ich niemanden hatte der mir bestätigte, dass ich eben anders bin und dass mich die andern nicht verstehen. Nein. Die schlichte Tatsache war, dass ich die andern nicht verstanden habe. Die Spielregeln. Und ein mehr-als-zwei-Körper-System braucht eben Regeln die ein bisschen komplizierter sind, fragen Sie den Physiker Ihres Vertrauens.

Ich hab ja noch nicht mal die Außenseiterspielregeln verstanden.
Denn wie ich lernen musste:

*Grün, Rot, Blau, Lila und vor allem Kombinationen daraus sind NICHT das neue Schwarz.
*Selbstverletzungen dürfen nicht wirklich Bluten (sonst ist man ja ein Freak) und man muss in selbstverachtender Weise stolz drauf sein.
*Um Vergnügen (tiefgehendes oder oberflächliches) darf man sich nicht bemühen.
*Disney-Filme sind Kommerz
*Selbiges gilt für Actionfilme mit Explosionen (Ich liebe special FXs, vor allem mit Feuer)
*Und das muss einen stören.
*Filme von Lars von Trier sind nicht Brainfuck der drauf abzielt, dass irgendwem das Hirn so weh tut, dass er "KUNSTFILM" schreit, damit es aufhört.
*Jede Band die mehr als 100 Fans hat ist Kommerz, ausser es spielt sie auf FM4 (Das Wort Indie-Pop kitzelt hervorragend meinen Sinn fürs Absurde *genieß*)

Die Wahrheit ist:
Ich wurde vom Schicksal ein bisschen bevorzugt. Jedes Mal vor dem absoluten Absturz ist was schönes passiert. Oder jemand feiner in mein Leben getreten. Nicht immer geblieben, aber darauf kommt es nicht an. Meine Familie liebt mich. Ich liebe meine Familie, und das mit Recht. Meine je drei Eltern(2 weiblich, 1 männlich) und Geschwister (genau umgekehrt) sind hervorragende Menschen.

Und ich habe Menschen gefunden die nicht verlangen dass ich Spielregeln beherrsche. Weil sie nicht spielen.

Ich bin wirklich ein Glückskind. Und der Jugend entwachsen. Und manchmal trage ich schwarz (weil ich damit trotz mangelndem Geschmack nicht viel falsch machen kann) und manchmal hör ich traurige Musik (Weil ich Drama, Pathos und große Gefühle aus der Konserve mag). Und manchmal schreib ich absurde Gedichte.

Orange ist das neue Schwarz. Yippie!

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