Ich habe nun die frisch erschienene Fortsetzung des Cloning Projekts Ariane Emory fertig gelesen (Auch bekannt als Komplettausgabe "Cyteen" oder als Dreiteiler: Verrat, Wiedergeburt und Rechtfertigung)

Frisch voran: Ich war zufrieden. Sehr zufrieden.
C.J.Cherry hat wie es scheint problemlos in Stil und Aufbau ihrer früheren Jahre zurückgefunden, so dass sich das Buch nahtlos anfügt.

Das Setting: Auf dem entfernten Planteten Cyteen wurde eine menschliche Kolonie mit Hilfe von Gentechnik und sehr ausgereifter Psychosoziologie bevölkert. Die Bewohner teilen sich dabei in zwei Klassen "Cits" also citizens, oder "Bürger" die volle Rechte haben und "Azi" die in den Klonlabors gezüchtet in Heimen aufwachsen und über reine Konditionierung erzogen werden, und so wesentlich einfachere Gedankengänge haben, und rechtlich mit Leibeignen zu vergleichen sind. (Sklaven passt nicht ganz, da man Ausbildung braucht um mit Azi umgehen zu dürfen, und es ein großes gesellschaftliches Tabu darstellt sie zu misshandeln.)

Plot Teil 1: Ariane Emory, politische Mitarchitektin der Union, dessen Zentrum Cyteen darstellt, ist ein beglaubigtes Genie, doch darüber hinaus auch mit schweren Charakterfehlern behaftet.
Nach ihrer Ermordung wird versucht sie mitsamt ihrer "Seele" zu klonen in dem versucht wird die Kindheit ihrer Vorgängerin so exakt wie möglich nachzustellen.

Teil zwei (oder vier nach alter Zählung) knüpft zeitlich recht bald an das furiose Finale von Teil eins (bzw. drei) an. Weniger Action und Handlung als der erste Teil, mehr klassische kriminalistische Detektivarbeit, lose Enden werden verknüpft, anderes offen gelassen, aber doch so dass kein ekliges Cliffhanger Gefühl entsteht.
Die Charaktere bekommen ihren Raum und ihre Entwicklung. Mein Liebling Yanni Schwartz hat mehr "Screentime", was mich natürlich sehr freut. Azi, Unionspolitik und am Rande sogar Entwicklung in der Allianz werden vertieft.

Nur das Finale, dass die "Helden" anreißen um die Demokratie zu wahren... hat nur noch am Rande mit Demokratie zu tun.